
Islam in Deutschland
Der Islam ist in Deutschland die Religion mit den zweitmeisten Gläubigen nach dem Christentum. Er etablierte sich in Deutschland vor allem durch Einwanderung aus dem Nahen Osten, dem Balkan und Nordafrika seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der sunnitische Zweig bildet die Mehrheit, doch liegt der nichtsunnitische Anteil in Deutschland über dem Weltdurchschnitt. Die Anzahl der Muslime in Deutschland wurde 2015 auf etwa 4,4 bis 4,7 Millionen Menschen geschätzt, was 5,4 bis 5,7 % der Bevölkerung entspricht. Die Angaben variieren allerdings stark von 1,9 % bis 7 %. Im Jahr 2008 waren rund 1,8 Millionen Muslime deutsche Staatsangehörige. Zugleich hatten rund 63 % der in Deutschland lebenden Muslime einen türkischen Migrationshintergrund, was auf die Anwerbung von Arbeitsmigranten, damals Gastarbeiter genannt, aus der Türkei in den 1960er und 1970er Jahren zurückzuführen ist. Andere Muslime sind vor allem Einwanderer aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, dem Kosovo, dem Irak, dem Iran, Marokko, Afghanistan, dem Libanon, Pakistan, Syrien und Tunesien oder deutsche Konvertiten.